Fliegerschicksale über Lumda, Lahn und Ohm
  22. August 1944
 
 

Amöneburg und Stausebach, Dienstag, 22. August 1944

Noch ganz große Probleme bei der Aufklärung des Sachverhaltes haben wir mit dem Luftzusammenstoß zweier deutscher Maschinen im Luftraum über Kirchhain.

Es war der 22. August 1944, etwa 18.30 Uhr, als zwei einmotorige deutsche Flugzeuge vom Typ Focke Wulf Fw 190 über Kirchhain zusammenstießen und notlanden mußten.
Beide Flugzeugführer brachten ihre Maschinen noch per Notlandung zu Boden.
Eine der Einmotorigen wurde bei Stausebach, die andere bei Amöneburg gelandet.
Das bei Amöneburg gelandete Flugzeug brannte aber nach dem Stillstand durch „Aufschlagbrand” komplett aus, die andere Maschine bei Stausebach war nur leicht beschädigt.
Beide Flugzeugführer waren nicht verletzt, so daß von der Truppe keine Personalverluste gemeldet wurden.

Nach einer Meldung des Landrates an das Luftgaukommando VI in Münster in Westfalen sollen die beiden Flugzeugführer Verbindung mit ihrer Dienststelle, der Fliegerhorstkommandantur in Gießen, aufgenommen haben, die ein Hilfskommando entsandte.
Aus diesem Zeitraum liegen zur Zeit keine Aufzeichnungen über die reinen Materialverluste der Luftwaffe vor, was die weiteren Ermittlungen in diesem Fall nahezu unmöglich macht.

Da die Fw 190 in großen Stückzahlen und in vielen verschiedenen Baureihen produziert wurde, ist es eine „Suche nach der Nadel im Heuhaufen”, genaueres über die Einheit bzw. die Flugzeugführer herauszufinden.

Die Luftkämpfe mit den Einheiten der USAAF spielten sich an diesem Tag zu einem Teil über den Fronten in Frankreich ab und zum anderen Teil im österreichisch/ungarischen Raum, wo starke Kräfte der 15. USAAF unter anderem Angriffe auf die Hydrierwerke Blechhammer und Odertal sowie die unterirdischen Tanklager bei Lobau in der Nähe von Wien flogen.

Von den dort eingesetzten Verbänden können die Maschinen, die bei Kirchhain zusammenstießen, nicht gewesen sein.
Es liegt die Vermutung nahe, daß es sich um Überführungsflieger handelte, die ihre Maschinen zu einer Fronteinheit fliegen sollten.
Vielleicht sollten sie die Maschinen nach Gießen bringen, wo sie dann von anderen Flugzeugführern zu den jeweiligen Einheiten gebracht werden sollten.

Oder waren es vielleicht auch zwei Schulflugzeuge?

Hier aber spricht dagegen, daß es nach meinen Informationen weit und breit keine Flugzeugführerschule gab, die mit Fw 190 ausgestattet war.
Hingegen liegen mir aber auch Unterlagen vor, in denen von einem Flugzeugführer und seiner Umschulung auf Fw 190 im September 1944 in Gießen berichtet wird.

Oder waren es vielleicht auch Schlachtflieger oder Aufklärer, die die Maschinen in Gießen in Empfang genommen haben, um sie zu ihrer Einheit Richtung Osten zu fliegen?

Alles dies kann wahrscheinlich nur noch dann geklärt werden, wenn zufällig Fotos der bauchgelandeten Maschinen auftauchen würden, an denen evtl. noch die Werknummer oder ein Geschwader-, Gruppen- oder Staffelabzeichen zu erkennen wären.

Mir wurde vor Jahren schon einmal ein Hinweis auf die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 4 gegeben, aber leider ohne jeglichen Bezug.

Diese II. Gruppe des Jagdgeschwaders 4 war mit der Focke Wulf Fw 190 A-8 ausgestattet und erst im Juli 1944 aus der I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 1 in Salzwedel gebildet worden.

Interessant ist auch, daß diese Einheit im August 1944 drei Fw 190 A-8 ohne Feindeinwirkung verloren hat.


(Der Bericht des Landrates an das Luftgaukommando VI zu dem Flugzeugunfall bei Kirchhain.) (Hessisches Staatsarchiv in Marburg)


 

Notlandung eines einmotorigen deutschen Jagdflugzeugs
 

Ort:     Stausebach
 
Datum:     22. August 1944

Uhrzeit:      ca. 18.30 Uhr
 
Flugzeugtyp:     Focke Wulf Fw 190
 
Werknummer: 
 
Kennung: 
 
Motor:     1 luftgekühlter Vierzehnylinder-Doppelsternmotor BMW 801

Einheit: 
 
Startflughafen: 
 
Flugzeugführer:
 
Erkennungsmarke: 
 
Geburtsdatum:
 
Geburtsort: 
 
Verbleib:     Unverletzt nach Notlandung
 
Absturzursache:     Luftzusammenstoß
 


 

Notlandung eines einmotorigen deutschen Jagdflugzeugs
 

Ort:     Amöneburg
 
Datum:      22. August 1944
 
Uhrzeit:     ca. 18.30 Uhr
 
Flugzeugtyp:      Focke Wulf Fw 190
 
Werknummer: 
 
Kennung: 
 
Motor:     1 luftgekühlter Vierzehnylinder-Doppelsternmotor BMW 801

Einheit: 
 
Startflughafen: 
 

Flugzeugführer:
 
Erkennungsmarke: 
 
Geburtsdatum:
 
Geburtsort: 
 
Verbleib:      Unverletzt nach Notlandung
 
Absturzursache:      Luftzusammenstoß, Aufschlagbrand

 


 
 
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